Rein die Pille, fertig, los – mit Ritalin wird der Zappel-Philipp zum
strebsamen Kuschelkind. Die „Modedroge“ hat eine ganze Generation von
Grundschulkindern zu Pillen-Junkies gemacht. Dabei ist längst nicht
jedes unaufmerksame, zappelige, Kind hyperaktiv bzw. hat ADHS.
Vielleicht ist es nur sehr verspielt, lebendig und reizoffen oder in
seinem Bewegungsdrang unterfordert. Vor der Stille durch die Pille
steht mithin der exakte ärztliche Befund. Differenzialdiagnosen und
eventuelle begleitende Krankheiten wie ein gestörtes Sozialverhalten,
Angst- und Entwicklungsstörungen müssen einbezogen werden. Ziel muss
sein Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und
nicht den jungen Patienten ruhig zu stellen. Gerade ergotherapeutische
Ansätze wie eine gemeinsame Zielbestimmung von Eltern und Kind mit dem
Child Occupational Self Assessment (COSA) können eine Alternative oder
Ergänzung zur medikamentösen Therapie sein.